An heißen Tagen schwimmen zu gehen gehört für viele zum Sommer dazu. Auch Patientinnen und Patienten mit Krebs müssen nicht grundsätzlich darauf verzichten. Je nach persönlicher Erkrankungssituation kann es aber sinnvoll sein, mit dem Schwimmengehen noch zu warten. Der deutsche Krebsinformationsdienst gibt Hinweise, worauf Krebspatientinnen und -patienten achten sollten.
Der Krebsinformationsdienst des deutschen Krebsforschungszentrums ist Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Krebs. Das Zentrum bietet wissenschaftlich fundierte Informationen über die Krankheit und berät Betroffene und Angehörige. Auf der Internetseite bietet der Dienst aktualisierte Informationen zum Thema Krebs. Diese Inhalte stellt der Krebsinformationsdienst dem Südtiroler Institut für Allgemeinmedizin und Public Health zur Verfügung.
Krebsart und Behandlung sind entscheidend
Ob Schwimmen für eine Patientin oder einen Patienten möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist vor allem, welche Krebsart Betroffene haben und in welcher Behandlungsphase sie sich befinden. Folgendes sollten Krebspatientinnen und Krebspatienten beachten.
- Geduld nach Operationen: Um Infektionen und Entzündungen vorzubeugen, sollte man nach einer Operation zunächst nicht schwimmen gehen. So haben Wunden ausreichend Zeit, um richtig zu verheilen.
- Bei Reizungen an den Schleimhäuten nicht schwimmen gehen: Schwimmbadwasser, das Chlor enthält, kann die Schleimhäute reizen und anfälliger für Bakterien machen. Besonders Patientinnen und Patienten mit Blasenkrebs sollten hier vorsichtig sein. Denn wenn sie eine Blasenspülung mit Medikamenten (Instillationstherapie) erhalten, sind die Schleimhäute bereits durch die Therapie gereizt. Chloriertes Schwimmbadwasser, aber auch Meerwasser oder Seewasser können dies verstärken und die Gefahr einer Blasenentzündung erhöhen.
- Vorsicht bei Hautirritationen: Eine Strahlentherapie oder manche Krebsmedikamente können zu Hautnebenwirkungen führen, wie etwa zu geröteter und trockener Haut oder Hautausschlag. Auch dann kann das Badewasser zusätzlich reizen und Symptome möglicherweise verschlimmern.
- Auf Sonnenschutz achten: Gerade im Freibad oder am Badesee ist man oft direkt der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Manche Krebstherapien machen Betroffene sensibel gegenüber Sonnenlicht – sie sollten daher beim Schwimmen besonders darauf achten, sich gut vor der Sonne zu schützen.
- Bei geschwächtem Immunsystem besser verzichten: Krebsarten wie eine Leukämie, aber auch manche Chemotherapien können das Immunsystem beeinträchtigen. Dann kann es für Betroffene besser sein, vorübergehend auf das Schwimmen zu verzichten, um den Kontakt mit Keimen im Badewasser zu vermeiden.
Schwimmen gehen ja oder nein? Betroffene sollten stets zunächst mit ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten sprechen: Diese können am besten einschätzen, ob das Schwimmen in der aktuellen Erkrankungsphase ein Risiko ist oder nicht. Sie können Hinweise geben, worauf Patientinnen und Patienten individuell achten können, wenn sie gern ins Freibad oder an den Badesee möchten.
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Gesundheitsblogs des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weiter…