Eine kurze Unaufmerksamkeit beim Kochen, Rasieren oder bei der Gartenarbeit − ein Schnitt in die Haut ist schnell passiert und gehört zu den häufigsten Alltagsverletzungen. Die Haut wird dabei glatt durchtrennt, etwa durch ein Messer, eine Schere oder ein Blatt Papier. Wenn der Schnitt nicht tief ist, bleibt eine Schnittwunde in der Regel ungefährlich und heilt von selbst wieder ab. Dennoch ist es wichtig, sie richtig zu versorgen – und zu wissen, wann man ärztliche Hilfe braucht, berichtet das Portal Gesundheitsinformation.de.
Das Online-Gesundheitsportal Gesundheitsinformation.de liefert ein breites medizinisches Themenspektrum für erkrankte sowie gesunde Bürger:innen. Krankheiten und medizinische Beschwerden werden ausführlich beschrieben, zusätzlich wird über Behandlungsmöglichkeiten informiert. Das Online-Gesundheitsportal stellt seine Inhalte Südtirols Institut für Allgemeinmedizin und Public Health zur Verfügung.
Verlauf
Durch die Verletzung kommt es sofort zu einer Blutung. Diese lässt bei oberflächlichen Schnittwunden jedoch schnell nach. Der meist brennende Schmerz tritt oft erst verzögert ein und lässt dann langsam nach.
Die Ränder der Wunde wachsen meist innerhalb weniger Tage wieder zusammen, wenn die Verletzung richtig versorgt wird. Nach 1 bis 2 Wochen ist die Wunde in der Regel wieder geschlossen und fast verheilt. Bei tieferen oder entzündeten Wunden kann es länger dauern.
Folgen
Oberflächliche Schnittwunden sind normalerweise harmlos. Dennoch können auch Schnittwunden Probleme machen:
- Die Wunde kann sich entzünden: Dies kann passieren, wenn Schmutz oder Keime in die Wunde gelangen. Die Entzündung zeigt sich oft als schmerzhafte Schwellung, Rötung oder Überwärmung – auch Eiter kann aus der Wunde austreten.
- Sehnen oder Nerven können verletzt sein: Dazu muss der Schnitt tiefer sein. Dann kann sich zum Beispiel der betroffene Finger taub anfühlen oder er lässt sich kaum oder gar nicht mehr bewegen.
- Die Wunde kann stark bluten: Wenn bei einem tieferen Schnitt größere Blutgefäße verletzt wurden, lässt sich die Blutung schwerer stoppen.
Behandlung
Kleinere, oberflächliche Schnittwunden lassen sich in der Regel selbst versorgen. Die Blutung kann gestillt werden, indem man eine sterile Kompresse oder ein sauberes Taschentuch leicht auf die Wunde drückt. Wenn die Blutung nachlässt, kann sie mit einem Pflaster versorgt werden. Dadurch wird die Wunde vor Schmutz und Keimen geschützt. Bei einer stärkeren Blutung kann ein Druckverband nötig sein.
Ärztliche Hilfe ist notwendig,
- wenn die Wunde sehr stark blutet oder sich die Blutung nicht stoppen lässt,
- wenn die Wunde einen Zentimeter groß oder länger ist und die Wundränder auseinanderklaffen,
- wenn sich zum Beispiel ein Finger taub anfühlt oder schlechter bewegen lässt oder
- wenn die Wunde stark gerötet ist, eitert oder anschwillt.
Damit die Haut gut zusammenwächst, kann die Ärztin oder der Arzt die Wunde klammern, kleben oder nähen. Eine Entzündung wird häufig mit einem Antibiotikum behandelt.
Wer eine Blutgerinnungsstörung hat oder blutverdünnende Medikamente nimmt, kann sich ärztlich dazu beraten lassen, was bei blutenden Wunden zu beachten ist.
Schnittwunden sind auch ein Anlass, den Impfschutz gegen Tetanus zu überprüfen und bei Bedarf aufzufrischen.
Bibliografie
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Ubbink DT, Brölmann FE, Go PM et al. Evidence-Based Care of Acute Wounds: A Perspective. Adv Wound Care (New Rochelle) 2015; 4(5): 286-294.
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Gesundheitsblogs des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weiter…