Bei einer Lungenembolie handelt es sich um eine seltene, aber ernsthafte Komplikation einer Thrombose. Dabei löst sich ein Blutgerinnsel (Thrombus) von der Wand einer Vene, wird mit dem Blut fortgeschwemmt und verstopft ein oder mehrere Lungengefäße. Die Lunge kann dadurch schlechter Sauerstoff aufnehmen, berichtet das deutsche Gesundheitsportal gesundheitsinformation.de.
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Eine Lungenembolie muss schnell behandelt werden, weil sich das Blut in Richtung Herz zurückstaut, wenn ein Lungengefäß verschlossen ist. Dies kann zu einer Überlastung des Herzens und zu einem lebensbedrohlichen Herzversagen führen. Es ist deshalb sehr wichtig, bei typischen Anzeichen wie schwerer Atemnot, Brustschmerzen und Husten mit blutigem Auswurf sofort den Notruf 112 zu wählen.
Eine Lungenembolie wird mit Medikamenten behandelt, die die Blutgerinnung hemmen. Bei einer schweren Lungenembolie können weitere Behandlungen erforderlich werden, um das Blutgerinnsel aufzulösen oder zu entfernen.
Das Risiko für eine Lungenembolie steigt zum Beispiel nach großen Operationen, wie dem Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks. Nach solchen Eingriffen ist es daher üblich, vorbeugend gerinnungshemmende Medikamente einzunehmen.
Symptome
Typische Anzeichen einer Lungenembolie sind:
- plötzliche schwere Atemnot
- Brustschmerzen
- Husten, vor allem mit blutigem Auswurf oder zusammen mit anderen Symptomen einer Lungenembolie
- Schwindel oder Benommenheit bis hin zur Ohnmacht
- Herzrasen
- starkes Angstgefühl
Bei diesen Beschwerden sind häufig ein oder mehrere größere Lungengefäße blockiert. Einige Menschen mit Lungenembolie haben keine oder nur leichte Symptome.
Ursachen
Die meisten Lungenembolien sind die Folge einer Venenthrombose. Dabei bildet sich ein Blutgerinnsel in einer Vene. Wenn es ganz oder teilweise mit dem Blutstrom in Richtung des Herzens weggeschwemmt wird und eine Lungenarterie oder ihre kleineren Äste blockiert, kommt es zu einer Lungenembolie. Die meisten Thrombosen entstehen in einer Bein- oder Beckenvene. Das Risiko für eine Lungenembolie ist höher, wenn sich das Blutgerinnsel im Oberschenkel oder im Becken bildet oder starke Beschwerden verursacht. Sehr selten wird eine Lungenembolie durch eine andere Ursache ausgelöst. Dann verstopfen zum Beispiel eine Luftblase oder ein Fremdkörper eine Lungenarterie.
Risikofaktoren
Allgemein gilt: Risikofaktoren für eine Venenthrombose erhöhen auch das Risiko für eine Lungenembolie. Besonders hoch ist das Risiko, wenn mehrere Faktoren zusammenkommen. Die wichtigsten Risikofaktoren sind:
- Knochenbruch der Hüfte oder des Beins
- größere Operationen, zum Beispiel der Einsatz eines künstlichen Knie- oder Hüftgelenks
- Blutgerinnungsstörung, zum Beispiel das Antiphospholipid-Syndrom
- eine frühere Thrombose
- Krebserkrankungen wie Magen-, Lungen- und Blutkrebs oder ein Hirntumor
- eine Herzerkrankung wie Herzschwäche, Herzinfarkt oder Vorhofflimmern
- Hormonbehandlung in den Wechseljahren
- Verhütung mit hormonellen Verhütungsmitteln, die auch das Hormon Östrogen enthalten (wie die meisten Antibabypillen)
Weitere Risikofaktoren, die für sich allein genommen das Risiko für eine Lungenembolie nur leicht erhöhen, sind unter anderem:
- hohes Alter
- Schwangerschaft
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- Diabetes mellitus
- Krampfadern
- Bettruhe von mehr als drei Tagen (Immobilität)
- Infektionen der Lunge, zum Beispiel eine Covid-19-Infektion
Häufigkeit
Das Risiko für eine Lungenembolie steigt im Laufe des Lebens: Im Alter zwischen 40 und 50 Jahren erkranken pro Jahr etwa 1 von 1000 Menschen daran, ab 80 Jahren etwa 10 von 1000. Männer sind insgesamt häufiger betroffen als Frauen. Allerdings bekommen Frauen unter 45 und ab 80 Jahren öfter eine Lungenembolie als Männer in diesem Alter. Jüngere Frauen haben ein etwas höheres Risiko durch hormonelle Verhütungsmittel und während einer Schwangerschaft.
Verlauf
Wie eine Lungenembolie verläuft, hängt von der Größe und Anzahl der Blutgerinnsel in der Lunge ab. Außerdem spielt der allgemeine Gesundheitszustand eine Rolle – insbesondere, wie gut Herz und Lunge arbeiten.
Meist gelingt es dem Herzen, gegen den Gefäßverschluss in der Lunge anzupumpen. Ist das Herz jedoch beispielsweise durch eine Erkrankung geschwächt, kann es nicht genug Blut in die Lunge pumpen, sodass der Blutdruck sinkt. Wenn der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, droht ein Kreislaufversagen.
Der Blutdruck während der Lungenembolie ist daher ein guter Indikator für ihren Verlauf: Von 100 Personen mit Lungenembolie haben
- etwa 95 einen ausreichenden Blutdruck. Sie haben insgesamt ein geringes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf.
- etwa 5 einen viel zu niedrigen Blutdruck. Sie haben ein hohes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf.
Vor allem bei anhaltenden Risikofaktoren wie einer Krebserkrankung oder Blutgerinnungsstörung sind auch weitere Embolien möglich.
Folgen
Viele Menschen haben noch Monate nach der Lungenembolie Atembeschwerden oder sind körperlich weniger belastbar. Dieser Zustand wird als Post-Lungenembolie-Syndrom bezeichnet.
Eine seltene Folge einer Lungenembolie ist die sogenannte chronisch thromboembolische Lungenerkrankung (CTEPD). Wie es dazu kommt, ist nicht genau bekannt. Man geht davon aus, dass sich das Blutgerinnsel in der Lunge nicht vollständig aufgelöst hat und in Narbengewebe umgewandelt wird. Ist als Folge der Blutdruck in den Lungengefäßen dauerhaft erhöht, sprechen Fachleute von einer chronisch thromboembolischen pulmonalen Hypertonie (CTEPH). Eine ausgeprägte CTEPH belastet das Herz stark und kann ein Herzversagen auslösen.
Die Symptome einer CTEPH sind unspezifisch – das heißt, sie können auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten. Eine CTEPH kann die gleichen Beschwerden wie eine Lungenembolie oder ein Post-Lungenembolie-Syndrom auslösen. Wenn einige Wochen oder Monate nach der Lungenembolie die körperliche Belastbarkeit abnimmt oder es sogar zu Atemnot und blutigem Auswurf kommt, ist es wichtig, die Ursache der Beschwerden rasch ärztlich abklären zu lassen.
Diagnose und Behandlung
Der Gesundheitsinformationsdienst des deutschen Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) informiert über die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten bei Lungenembolie:
https://www.gesundheitsinformation.de/lungenembolie.html
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Online-Gesundheitsportals werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weiter…