Der Südtiroler Sanitätsbetrieb führt zusammen mit dem Institut für Allgemeinmedizin (Claudiana), der Gruppe PSY-HELP (SABES), dem Landesstatistikinstitut ASTAT und der operativen Einheit klinische Führung eine zweite Erhebung zur Verbreitung des Coronavirus in der Südtiroler Bevölkerung durch.
Die erste Erhebung im Juli 2020 ergab, dass landesweit 2,9 Prozent der Südtiroler:innen mit dem Coronavirus infiziert waren. Aber wie viele Einwohner:innen sind aktuell, seit Ausbruch der Pandemie, in Kontakt mit dem Coronavirus gekommen?
Das Ziel der zweiten Erhebung ist es, die Verbreitung des Coronavirus und den Infektions- und Immunitätsstatus in Südtirol zu erfassen. Anhand der gesammelten Daten soll der Verlauf der Pandemie in Südtirol nachvollzogen werden. Zugleich sollen diese Informationen als Grundlage dienen, um die Wirksamkeit der ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie beurteilen zu können.
Ablauf der Untersuchung
Durch das Landesstatistikinstitut ASTAT wurde landesweit eine Zufallsstichprobe von 3.200 Personen ausgewählt, welche zur Teilnahme eingeladen werden. Zusätzlich werden 700 weitere Personen eine Einladung erhalten, welche bereits an der ersten Datenerhebung, im Juli 2020, teilgenommen hatten. Dadurch soll der Zusammenhang zwischen einer Infektion mit SARS-CoV-2 und der psychischen Befindlichkeit der Betroffenen untersucht werden.
Die eingeladenen Bürger:innen erhalten das Schreiben mit den Informationen zum Inhalt und Ablauf der Studie per Post. Die Bürger:innen werden dabei gebeten, einen Termin für eine Blutentnahme zu vereinbaren und einen Fragebogen auszufüllen. Anhand der abgenommenen Blutprobe wird im Zentrallabor in Bozen eine quantitative Messung von SARS-CoV-2-spezifischen Antikörpern aufgrund einer überstandenen Infektion und/oder der erhaltenen Coronaschutzimpfung durchgeführt. Teilnehmen können somit auch Personen, welche bereits positiv auf SARS-CoV-2 oder Antikörper getestet wurden und/oder die Coronaschutzimpfung erhalten haben.
Aufruf zur Teilnahme
Alle eingeladenen Bürger:innen sind aufgerufen, an der Studie teilzunehmen und somit einen wichtigen Beitrag zur Erhebung der tatsächlichen Verbreitung des Coronavirus in Südtirol zu leisten. Die Teilnahme ist freiwillig und kostenlos. Im Gegenzug erhalten die Studienteilnehmer:innen Auskunft darüber, ob sie in der Vergangenheit mit SARS-CoV-2 infiziert wurden, zudem werden sie über die Anzahl der bei ihnen nachgewiesen Antikörper informiert. Bei einem positiven Antikörpertest ist laut aktuell gültigen Handlungsanweisungen des Sanitätsbetriebes keine Quarantäne vorgesehen.
Grüne Nummer: Für spezifische Fragen zur Studie, können sich die Bürger:innen von Montag bis Freitag von 10-12 Uhr und von 14-16 Uhr an folgende Grüne Nummern wenden: 333 490 2097 oder 333 490 2106 oder 333 490 2100
Häufige Fragen (FAQs)
Kann ich mit einem positiven Antikörpertest zu meinem Hausarzt gehen und den “Genesungsnachweis” erhalten, sodass ich den Grünen Pass anfordern kann? Nein, der Antikörperstatus zählt in Italien aktuell nicht als Nachweis einer „Genesung“ von COVID-19 und gilt deshalb nicht für den Grünen Pass.
Werden neben dem Antikörpertest noch andere Blutuntersuchungen bei meiner Blutprobe durchgeführt? Das abgenommene Blut wird ausschließlich für die Antikörperuntersuchung verwendet.
Muss ich nüchtern sein, für die Blutabnahme? Nein.
Kann ich anstelle meines Kindes an der Studie teilnehmen, das bei der Stichprobe ausgewählt wurde? Es darf nur jene Person an der Studie teilnehmen, die ausgewählt wurde. Eine „Übertragung“ ist nicht möglich.
Kann ich Blut in einem Sprengel des Bezirkes Bozen abnehmen lassen oder nur im Krankenhaus Bozen? Im Gesundheitsbezirk Bozen werden alle Blutentnahmen, die im Rahmen der Studie durchgeführt werden, im Krankenhaus Bozen gemacht.
Muss ich den ausgefüllten Online-Fragebogen ausdrucken und zur Blutentnahme mitbringen? Nein, falls Sie den Online-Fragebogen ausgefüllt haben, brauchen Sie den gedruckten Fragebogen nicht auszufüllen u. mitzubringen.
Nach welchen Kriterien wurden die Personen aus der Stichprobe gezogen? Die Ziehung erfolgte auf der Grundlage einer Faktorenstichprobe nach Gebiet und geschichtet nach Alter und Geschlecht. Es wurden Bürger im Alter von sechs Jahren oder älter mit Wohnsitz in allen Gemeinden Südtirols gezogen.
Wenn ich vor einer Woche einen Antikörpertest (in Sterzing zum Beispiel) gemacht habe, muss ich dann trotzdem den Antikörpertest wiederholen, wenn ich bei der Studie mitmache? Ja, da für die Studie ein anderes Analyseverfahren angewandt wird.
Wenn ich eine hohe Konzentration an Antikörpern habe, muss die Corona-Schutzimpfung dann verschoben werden? Diese Frage besprechen Sie bitte beim Impftermin mit der zuständigen Ärztin oder mit dem zuständigen Arzt.
Welche Ziele verfolgt die Studie? Die Studie verfolgt folgende Ziele:
- Untersuchung der SARS-CoV-2-Verbreitung in der Bevölkerung Südtirols;
- Beschreibung der Auswirkungen der COVID-19-Erkrankung und der Schutzmaßnahmen auf die Gesundheit, Arbeit und auf die sozialen Umstände;
- Evaluation der Teststrategie in Südtirol im Zusammenhang mit der COVID-19-Infektion;
Kann die Blutentnahme nur bei den angeführten Stellen erfolgen, oder kann dies auch anderswo geschehen? Die Blutentnahme kann nur bei den im Einladungsschreiben angeführten Blutentnahmestellen erfolgen.
Kann man aus dem Analyseergebnis herauslesen, ob ich Antikörper aufgrund der Impfung oder aufgrund einer durchgemachten Infektion habe (von der ich vielleicht nichts wusste)? Bitte besprechen Sie Ihr Testergebnis (ihre Antikörper-Konstellation) mit Ihrem Arzt bzw. mit Ihrer Ärztin.
Handelt es sich um mehrere Blutentnahmen oder nur um eine einzige? Es ist nur eine einzige Blutentnahme erforderlich.
Bekommt man eine Bestätigung für den Arbeitgeber ausgehändigt, wenn man zur Blutentnahme geht? Nein, das ist nicht vorgesehen; Es wird keine Bestätigung für den oder die Arbeitgeber:in ausgestellt.
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Online-Gesundheitsportals werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weitere Informationenen…