Bei Krätze ist die Haut mit winzigen Parasiten, den Krätzmilben, befallen. Das führt zu starkem Juckreiz und kann sehr unangenehm sein. Gesundheitsinformation.de erklärt welche Körperstellen häufig betroffen sind und wie man Krätze in den Griff bekommt.
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Krätze (Fachbegriff: Skabies) ist eine ansteckende Krankheit, bei der die Haut mit winzigen Parasiten befallen ist: den Krätzmilben. Die Milben graben sich in die oberste Hautschickt ein und legen dort Eier ab. Die Haut juckt und es bildet sich ein Hautausschlag. Krätzmilben ernähren sich nicht vom Blut, sondern von Zellresten und Zellflüssigkeit des Menschen.
Übertragen werden Krätzmilben meist über längeren engen Körperkontakt, etwa beim Kuscheln oder Austausch von Zärtlichkeiten. Eine Krätze kann unangenehm und belastend sein. Sie ist aber gut behandelbar: Die Milben sterben in der Regel nach dem Auftragen bestimmter Cremes oder nach der Einnahme spezieller Tabletten ab. Nach einiger Zeit verschwinden dann auch die Symptome.
Symptome
Das Hauptsymptom der Krätze ist ein starker, oft quälender Juckreiz, der nachts meist am stärksten ist. Damit reagiert das Immunsystem des Körpers auf die Milben und ihre Ausscheidungen. Manchmal jucken auch Körperstellen, die nicht direkt von Krätzmilben befallen sind. Ein weiteres typisches Symptom ist ein Hautausschlag. Er kann bestehen aus:
- leicht erhabenen, sichtbaren Flecken oder Streifen (Milbengängen),
- Rötungen,
- Knötchen,
- Bläschen.
Gesundheitsinformation.de erklärt: Wenn die juckenden Stellen aufgekratzt werden, kommt es oft auch zu kleinen Wunden.
Wenn sich die Symptome zeigen, liegt die Ansteckung meist schon 2 bis 5 Wochen zurück. Steckt man sich erneut an, treten die Beschwerden deutlich früher auf.
Bei Menschen, die besonders viel Wert auf Hautpflege legen – sich also besonders gründlich waschen und eincremen –, kann der Ausschlag mitunter schwer zu erkennen sein (sogenannte „gepflegte Skabies“). Eine gute Körperhygiene schützt aber nicht davor, sich anzustecken.
Vorzugsweise befallen Krätzmilben Stellen, an denen die Haut besonders dünn ist. Dazu zählen beispielsweise die Zwischenräume der Finger und Zehen, die Seiten der Hände und Füße, Handgelenke, Ellenbeugen, Kniekehlen, Achseln, der Bereich um die Brustwarzen, die Nabelgegend, das Gesäß und bei Männern der Penis. Bei Säuglingen, Kleinkindern und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können auch Kopf, Nacken, Rumpf, Nägel, Hand- und Fußflächen betroffen sein.
Ursachen
Krätze wird durch winzige Parasiten verursacht, die die Haut befallen. Mit einer Größe von etwa 0,3 bis 0,5 Millimetern sind weibliche Krätzmilben gerade noch als Punkt erkennbar. Männliche Milben sind noch kleiner und siedeln nur auf der Hautoberfläche.
Befruchtete Weibchen suchen sich eine dünne Stelle und dringen in die oberste Schicht der Haut ein. Dort graben sie bis zu einen Zentimeter lange Gänge, legen täglich bis zu vier Eier und scheiden Kot aus.
Es entsteht ein Kreislauf: Aus den Eiern schlüpfen Larven, die in der Haut heranreifen. Wenn sie geschlechtsreif werden, wandern sie an die Hautoberfläche und paaren sich dort. Meist leben nur etwa 10 bis 15 ausgewachsene Milben gleichzeitig in oder auf der Haut eines Menschen.
Weibliche Krätzmilben können in der Haut etwa 4 bis 6 Wochen alt werden. Außerhalb des menschlichen Körpers sterben sie bei normaler Raumtemperatur aber in der Regel nach 1 bis 2 Tagen. Männliche Milben sterben, nachdem sie ein Weibchen befruchtet haben.
Risikofaktoren
Gesundheitsinformation.de informiert im aktuellen Newsletter, dass Krätzmilben weder springen noch fliegen können. Um auf einen anderen Menschen zu gelangen, ist ein enger Körperkontakt von etwa 5 bis 10 Minuten nötig. Daher verbreitet sich Krätze häufig in der Familie oder Partnerschaft – etwa beim Stillen, Kuscheln, Spielen oder Schlafen in einem gemeinsamen Bett. Auch wer eine Person mit Krätze betreut oder pflegt, kann sich anstecken. Kurzer Kontakt wie etwa Händeschütteln oder eine Umarmung reichen für eine Übertragung meist nicht aus. Je mehr Milben auf der Haut sind und je länger der Hautkontakt ist, desto höher ist das Risiko, sich anzustecken.
Erwachsene übertragen Krätzmilben häufig beim Sex. Deshalb haben sexuell aktive Menschen mit wechselnden Sexualpartnerinnen und -partnern ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken.
Krätzmilben können auch bei guter Körperhygiene übertragen werden. Schlechte hygienische Bedingungen gelten dennoch als ein Risikofaktor.
Häufigkeit
In welchen Regionen und Klimazonen Krätze häufig auftritt, lesen Sie hier auf Gesundheitsinformation.de.
Verlauf
Krätzmilben verursachen erst nach einigen Wochen Beschwerden. Doch schon bevor Betroffene erste Anzeichen bemerken, können sie andere Menschen anstecken.
Unbehandelt wird Krätze meist chronisch. Das heißt, sie bleibt dauerhaft bestehen und heilt nicht von allein aus. Nur selten verschwinden die Milben nach mehreren Jahren auch ohne eine Behandlung.
Gesundheitsinformation.de informiert ausführlich über die Folgen und die Diagnose ansteckende Krankheit.
Vorbeugung
Ohne Verdacht auf Krätze im näheren Umfeld ist es weder nötig noch möglich, einer Ansteckung vorzubeugen. Händewaschen, Desinfektionsmittel und Kondome schützen nicht davor, sich anzustecken.
Nach einer Ansteckung kommt es vor allem darauf an, die Krätzmilben nicht an andere Menschen weiterzugeben. Wichtig ist, erst wieder enge Körperkontakte und Sex zu haben, wenn die Behandlung abgeschlossen ist.
Wer die Erkrankung nicht sofort bemerkt, kann andere bereits angesteckt haben. Deshalb ist es wichtig, Menschen, mit denen man engen Kontakt hatte, zu informieren. Dann können sie sich untersuchen und, falls nötig, behandeln lassen.
Selten gelangen Krätzmilben über gemeinsam genutzte Bettwäsche, Handtücher oder Kleidung auf die Haut. Auch eine erneute Ansteckung ist auf diesem Weg selten, aber möglich. Um das zu verhindern, sind einige Hygienemaßnahmen ratsam:
- Benutzte waschbare Textilien bei 60 Grad waschen.
- Nicht Waschbares wie Pantoffeln oder Stofftiere für mindestens 3 bis 4 Tage an einem warmen, trockenen Platz in dicht verschlossenen Plastiksäcken oder im Gefrierfach oder in der Kühltruhe (bei minus 10 Grad) für mindestens fünf Stunden lagern.
- Polstermöbel, Kissen, Matratzen, Teppiche und Autositze absaugen und für 3 Tage nicht nutzen.
- Alle Kontaktflächen reinigen.
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Online-Gesundheitsportals werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weiter…