Fast jeder Mensch hat sich schon einmal das Knie geprellt – ob durch einen Sturz, beim Sport oder schon als Kind beim Toben auf dem Spielplatz. In der Regel ist eine Knieprellung harmlos. Das Portal gesundheitsinformation.de berichtet, wie sich die Heilung unterstützen lässt und wann ärztlicher Rat nötig ist.
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Prellungen des Knies sind in der Regel harmlos. Meist vergehen ein paar Tage bis wenige Wochen, bis die Prellung von allein abgeheilt ist. Verschiedene Maßnahmen für zu Hause können den Heilungsprozess unterstützen und Linderung verschaffen – vor allem, das Knie schnell zu kühlen und zu schonen.
Wer unsicher ist, ob es sich nicht doch um eine weitergehende Verletzung handelt, holt am besten Rat in der hausärztlichen oder kinderärztlichen Praxis ein. Röntgenbilder oder eine Ultraschalluntersuchung unterstützen bei der Klärung, sind aber nicht immer notwendig.
Symptome
Typische Anzeichen einer Prellung am Knie sind:
- mäßige bis starke Schmerzen am Knie, vor allem bei Belastung sowie beim Strecken oder Beugen. Die Schmerzen können das vordere Knie rund um die Kniescheibe, die Kniekehle oder die Seiten des Kniegelenks betreffen. Manchmal lässt sich auch nicht sagen, von wo der Schmerz genau ausgeht.
- Blutergüsse, die als „blaue Flecken“ (Hämatome) sichtbar werden können
- eine leichte bis mäßige Schwellung, die über Stunden entsteht
- eine schmerzbedingte Bewegungseinschränkung beim Strecken oder Beugen des Knies, manchmal auch ein reibendes Gefühl im Gelenk, jedoch in der Regel keine Blockade des Gelenks
Die Haut eines geprellten Knies ist meist unverletzt, manchmal kommt es durch den Stoß oder Sturz aber auch zu einer Schürf- oder Platzwunde. Ist die Haut verletzt und die Wunde verschmutzt, ist der Tetanusschutz wichtig.
Auf eine weitergehende Knieverletzung können die folgenden Beschwerden hinweisen:
- Die Schmerzen sind sehr stark, das Knie kann schmerzbedingt kaum oder gar nicht belastet werden.
- Die Beschwerden verstärken sich, kommen wieder oder klingen auch nach Wochen nicht ab.
- Das Knie schwillt sehr schnell und stark an. Das kann ein Hinweis auf eine Verletzung von Knorpel, Knochen, Bändern, Meniskus oder Muskeln sein. Manchmal kommt es auch innerhalb der Gelenkkapsel zu Schwellungen, die von außen nicht sichtbar sind, aber starke Schmerzen verursachen. Dann kann sich das Knie steif anfühlen.
- Das Knie ist gerötet, geschwollen und fühlt sich ungewöhnlich warm an. Dann kann eine Entzündung dahinterstecken.
- Das Knie ist blockiert oder die Verletzung war von einem springenden oder reißenden Gefühl begleitet.
- Das Knie fühlt sich bei Belastung, zum Beispiel beim Stehen und Gehen, wacklig oder instabil an.
Deuten die Symptome auf eine weitergehende Verletzung hin, ist es wichtig, sie ärztlich abklären zu lassen.
Kindern fällt es oft schwer, genau zu sagen, wo und wie sehr es wehtut. Wenn sich Eltern nicht sicher sind, ob die Verletzung doch ernster ist, helfen Kinderärztinnen und Kinderärzte weiter. Wichtig ist eine ärztliche Abklärung besonders dann, wenn Veränderungen im Verhalten der Kinder auf eine weitergehende Verletzung hindeuten – etwa wenn sie sich deutlich weniger als sonst bewegen oder eine Schonhaltung einnehmen.
Ursachen
Eine Knieprellung entsteht meist durch eine direkte, stumpfe Krafteinwirkung auf das Kniegelenk, beispielsweise durch einen Stoß oder Sturz. Dazu kommt es oft in Alltagssituationen wie etwa auf dem Spielplatz, im Haushalt oder beim Sport. Auch Schläge oder Tritte können eine Ursache sein.
Durch den Aufprall wird weiches Gewebe gegen die Knochen oder die Gelenkkapsel im Knie gepresst. Dabei reißen kleinste Blut- oder Lymphgefäße, wodurch Blutergüsse und Schwellungen entstehen können.
Ältere Menschen haben ein erhöhtes Risiko zu stürzen. Dabei kann es auch zu Prellungen der Knie kommen. Man kann jedoch einiges tun, um Stürzen vorzubeugen.
Verlauf
Eine einfache Prellung des Knies heilt in der Regel innerhalb einiger Tage bis weniger Wochen von selbst ab.
Wie lange es dauert, hängt unter anderem davon ab,
- welche Teile des Knies betroffen sind – Muskeln heilen zum Beispiel schneller als eine Kapsel oder die Knochenhaut,
- wie groß die Krafteinwirkung war und wie stark das Gewebe verletzt wurde,
- wie schnell das Knie versorgt – zum Beispiel gekühlt oder hochgelagert – wurde und
- ob das Knie vorbelastet war, beispielsweise durch eine Arthrose oder eine entzündliche Erkrankung.
Diagnose
Um eine Prellung des Knies von einer weitergehenden Verletzung zu unterscheiden, braucht es ärztlichen Rat. Die Haus- oder Kinderarztpraxis ist meistens die erste Anlaufstelle. Dort erkundigt sich die Ärztin oder der Arzt nach den genauen Beschwerden und fragt, wie es zu der Verletzung kam. So kann sie oder er einschätzen, ob eine Verletzung wie etwa ein Meniskusschaden oder ein Kreuzbandriss wahrscheinlich ist.
Zusätzlich wird das Knie angeschaut und abgetastet, um Schwellungen, Wärme und Schmerzen zu erfassen. Sichtbare Verletzungszeichen wie ein Bluterguss geben ebenfalls Aufschluss. Mit Beuge- und Belastungstests wird überprüft, wie stark die Einschränkung ist. Kann man eine Strecke von etwa vier Schritten ohne Hilfe weder gehen noch humpeln, spricht das für eine schwerere Verletzung.
Deuten die Symptome auf eine weitergehende Verletzung hin, wird oft an eine orthopädische Praxis oder Klinik überwiesen. Dort lässt sich das Knie genauer untersuchen und bei Bedarf eine Röntgenaufnahme machen. Das gilt auch, wenn die Beschwerden über mehrere Wochen bestehen bleiben oder sich sogar verstärken. Manchmal empfehlen Ärztinnen und Ärzte dann auch eine Ultraschalluntersuchung, eine Magnetresonanztomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT).
Die Diagnose bei Kindern, die sich beim Spielen oder Sport das Knie verletzt haben, wird in der Regel in der kinderärztlichen Praxis gestellt. Vermutet die Ärztin oder der Arzt eine weitergehende Verletzung wie einen Knochenbruch oder Bänderriss, wird meist an eine Kinderorthopädin oder einen Kinderchirurgen überwiesen. Dort kann ein Röntgenbild oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) gemacht werden.
Behandlung
Bei einer einfachen Prellung des Knies ist in der Regel keine ärztliche Behandlung nötig. Man kann aber einiges tun, um die Heilung zu unterstützen.
Mit der sogenannten PECH-Regel kann man sich Maßnahmen merken, die generell bei Muskel- und Gelenkverletzungen sinnvoll sind – auch bei Knieprellungen. PECH steht für:
- P wie Pause: Das bedeutet, das geprellte Knie zu schonen, kurzzeitig ruhigzustellen und vor Druck oder Stößen zu schützen. Manchmal sind auch vorübergehend Gehhilfen sinnvoll, um das Bein zu entlasten.
- E wie Eis: Als eine der ersten Maßnahmen hilft es, das geprellte Knie etwa 5 bis 10 Minuten zu kühlen. Dabei ist wichtig, Eis oder Kühlpacks nicht direkt auf das Knie zu legen, sondern zum Beispiel in ein dünnes Handtuch einzuschlagen, um die Haut nicht zu schädigen. Das Kühlen kann bei Bedarf mehrmals am Tag wiederholt werden.
- C wie Compression (engl. = Druck): Ein nicht zu fester Kompressionsverband vom Fußknöchel aufwärts mit einer elastischen Binde kann verhindern, dass der verletzte Bereich weiter anschwillt. Eine fest gewickelte Binde, ein Tape-Verband oder eine spezielle Manschette hält außerdem das Gelenk automatisch ruhiger.
- H wie Hochlagern: Es kann hilfreich sein, das Bein tagsüber immer wieder hochzulegen, damit es abschwillt.
Die Hausärztin oder der Kinderarzt verschreibt bei Bedarf schmerzlindernde und abschwellende Salben oder Gele. Wer eines der vielen frei verkäuflichen Mittel bei Kindern anwenden möchte, lässt sich am besten in der Apotheke dazu beraten. Und wer noch keine Erfahrung mit dem Anlegen von Verbänden bei sich selbst oder bei Kindern hat, kann sich in der Praxis zeigen lassen, wie diese wirkungsvoll, aber nicht zu fest angelegt werden. Muss das Knie länger ruhiggestellt werden, ist unter Umständen eine Thrombosevorbeugung notwendig. Soll ein stark geprelltes Knie vollständig ruhiggestellt werden, kann eine Gelenkschiene eingesetzt werden.
Manche Menschen verwenden Auflagen, die sie zuvor mit pflanzlichen Salben oder Lösungen benetzt haben. Als Heilpflanze wird dabei beispielsweise Arnika verwendet. Die Wirksamkeit ist aber nicht durch Studien belegt.
Wer für Auflagen oder Wickel bei Kindern Heilpflanzen verwenden möchte, fragt am besten vorher bei der Kinderärztin oder beim Kinderarzt nach. Nicht alle Mittel sind für Kinder geeignet.
Quellen
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