Die Mammographie ist eine wichtige Untersuchung, um Brustkrebs (früh) zu erkennen. Der deutsche Krebsinformationsdienst erklärt, ob auch Frauen, die zur Brustvergrößerung Implantate tragen, eine Mammographie bekommen können.
Der Krebsinformationsdienst des deutschen Krebsforschungszentrums ist Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Krebs. Das Zentrum bietet wissenschaftlich fundierte Informationen über die Krankheit und berät Betroffene und Angehörige. Auf der Internetseite bietet der Dienst aktualisierte Informationen zum Thema Krebs. Diese Inhalte stellt der Krebsinformationsdienst dem Südtiroler Institut für Allgemeinmedizin und Public Health zur Verfügung.
Die Mammographie ist auch für Frauen mit Brustimplantaten eine wichtige Untersuchungsmethode – sowohl zur Brustkrebs-Früherkennung als auch zur Diagnostik. Denn Brustimplantate sprechen nicht grundsätzlich gegen eine Mammographie. Sie können also auch mit Ihren Implantaten am Mammographie-Screening zur Brustkrebs-Früherkennung teilnehmen.
Allerdings ist eine besondere Aufnahmetechnik notwendig, die dazu dient, die Strahlenbelastung zu senken und das Brustdrüsengewebe bestmöglich abzubilden.
Wichtig zu wissen:
- Weisen Sie die radiologische Fachkraft persönlich oder im Fragebogen, den Sie vor der Untersuchung erhalten, auf Ihre Implantate hin.
- Die Untersuchung selbst kann unangenehm oder auch etwas schmerzhaft sein.
- Das Implantat kann es Ärztinnen und Ärzten erschweren, die Mammographie-Aufnahmen zu beurteilen. Ist dies der Fall, sind unter Umständen zusätzliche Spezialaufnahmen oder andere Untersuchungen notwendig.
Einfluss der Implantate auf die Untersuchung
Nach einer kosmetischen Brustvergrößerung mit Implantaten ist eine Mammographie grundsätzlich möglich. Die Untersuchung kann aber in der Regel nicht genauso durchgeführt werden wie bei Frauen ohne Brustimplantat – es gibt Untersuchungstechniken, die auf das Implantat Rücksicht nehmen.
Verschiedene Informationen können den Fachleuten bei der Durchführung der Mammographie helfen:
- Welche Implantate tragen Sie? Die meisten Frauen tragen Silikonimplantate, es gibt jedoch auch Implantate mit Kochsalzlösung oder anderen Füllungen.
- Wo wurden die Implantate eingesetzt? Implantate können zum Beispiel vor oder hinter dem Brustmuskel sitzen.
Wenn Sie einen Implantat-Pass oder vergleichbare Unterlagen haben, bringen Sie dies mit zur Mammographie. Im Zweifel können Sie auch die Praxis oder die Klinik um Auskünfte bitten, die die Implantate eingesetzt hat.
Spezielle Untersuchungstechniken: Für die Mammographie mit Brustimplantaten drückt die radiologische Fachkraft das Implantat flach an die Brustwand und spannt zunächst nur das natürliche Brustgewebe zwischen die Aufnahmeplatten. So lässt sich allerdings nicht das Gewebe abbilden, das direkt an das Implantat angrenzt. Daher sind auch normale Aufnahmen notwendig, bei denen das Implantat mit eingespannt wird.
Anzahl der Mammographie-Aufnahmen: Frauen mit Brustimplantaten erhalten daher in der Regel pro Brust 4 statt der üblichen 2 Röntgenaufnahmen. Mehr Röntgenaufnahmen können allerdings auch eine etwas höhere Strahlenbelastung bedeuten.
Wichtig zu wissen: Bei manchen Frauen ist die Mammographie mit Implantaten schmerzhaft – etwa wenn das Gewebe um die Implantate herum stark vernarbt ist oder sich eine feste Gewebekapsel, eine sogenannte Kapselfibrose gebildet hat. Dann kommen unter Umständen alternative Untersuchungsmethoden wie etwa ein Ultraschall oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) infrage.
Diese Untersuchungen kommen auch zusätzlich infrage, wenn die Mammographie-Aufnahmen nicht gut genug beurteilbar sind.
Einfluss der Implantate auf die Auswertung
Trotz spezieller Aufnahmetechniken kann es sein, dass die Qualität der Mammographie-Aufnahmen nicht ausreicht. Denn die Implantate überlagern in den Bildern mitunter das Brustdrüsengewebe, weshalb es nicht oder nur schlecht sichtbar ist.
Wichtig: Kosmetische Implantate können die Untersuchung der Brust und damit die Brustkrebs-Früherkennung erschweren. Ob Frauen mit Implantaten daher auch eine ungünstigere Prognose haben, lässt sich allerdings nicht sicher beantworten: Es gibt dazu bisher keine aussagekräftigen Studiendaten.
Gut zu wissen: Auch trotz spezieller Untersuchungstechniken kann es vorkommen, dass das Brustgewebe in Ihren Mammographie-Aufnahmen nicht gut genug abgebildet ist. Dann sind weitere Untersuchungen nötig und Sie bekommen vom Mammographie-Screening-Programm eine Einladung zu einem neuen Termin.
Können die Implantate bei der Mammographie beschädigt werden?
Die Brust wird für die Mammographie zwischen 2 Platten zusammengedrückt. Auch wenn die Implantate es prinzipiell aushalten, zusammengedrückt zu werden, lässt sich nicht vollkommen ausschließen, dass ein Implantat durch zu hohen Druck bei der Mammographie beschädigt wird. Das passiert jedoch äußerst selten.
Gut zu wissen: Wenn Sie moderne Silikon-Implantate tragen, kann in der Regel kein Silikon in das umliegende Gewebe austreten, selbst wenn die Hülle beschädigt wird. Denn sie sind im Inneren nicht mehr dünnflüssig, sondern in ihrer Dichte dem normalen Brustgewebe sehr ähnlich. Falls Sie Implantate mit Kochsalzlösung tragen, wird die Füllung bei einer Beschädigung vollständig durch den Körper abgebaut.
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Gesundheitsblogs des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weiter…