Für viele Krankheiten nimmt das Risiko mit dem Alter zu – so auch für Darmkrebs. Durch die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen lässt es sich senken. Darüber berichtet Gesundheitsinformation.de in der Juli-Newsletter.
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Darmkrebs verursacht zunächst keine Beschwerden. Er bleibt daher oft lange unbemerkt. Wenn von Darmkrebs gesprochen wird, ist damit meist Krebs im Dickdarm gemeint. Krebs im Dünndarm ist sehr selten.
Darmkrebs entsteht fast immer aus Wucherungen, die sich in der Schleimhaut des Dickdarms bilden, sogenannten Darmpolypen. Aber längst nicht alle Polypen entwickeln sich zu einem Krebs – und wenn, dauert es viele Jahre. Eine Möglichkeit zur Vorbeugung ist die Darmspiegelung, bei der Polypen entfernt werden können.
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Mögliche Anzeichen
Blut im Stuhl oder ein veränderter Stuhlgang können auf Darmkrebs hinweisen. Meist ist ihre Ursache aber eine gutartige Erkrankung – wie etwa ein Reizdarmsyndrom.
Mögliche Anzeichen für Darmkrebs sind:
- Blut im Stuhl (rötlicher, schwarzer oder sehr dunkler Stuhl)
- Absonderung von Blut oder Schleim aus dem After
- Veränderung des Stuhlgangs über mehrere Wochen – zum Beispiel Verstopfung oder Durchfall, teilweise auch im Wechsel
- das Gefühl, den Darm nicht richtig entleeren zu können
- Schmerzen oder Krämpfe im Unterleib oder im Bereich des Afters
- unerklärlicher Gewichtsverlust
- Müdigkeit und Schwäche
All diese Symptome sind unspezifisch – das bedeutet, sie können auch durch verschiedene andere Erkrankungen hervorgerufen werden. Dazu gehören zum Beispiel ein Reizdarmsyndrom, eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis), ein Magengeschwür, eine Lebensmittelunverträglichkeit, Hämorrhoiden oder eine entzündliche Darmerkrankung. Gerade bei Menschen unter 40 Jahren ist Darmkrebs nur sehr selten die Ursache solcher Beschwerden.
Vorbeugung: Welche Rolle spielt der Lebensstil?
An Ratschlägen zur Vorbeugung von Darmkrebs mangelt es nicht: Mehr Ballaststoffe, weniger Fleisch, zusätzliche Vitamine und sogar Medikamente finden sich auf einer langen Liste von Empfehlungen. Gesundheitsinformation.de stellt die Frage: Wie gut sind die häufigsten Behauptungen wissenschaftlich belegt?
Gesunde Menschen können ihr Darmkrebsrisiko senken, indem sie die Darmkrebs-Früherkennung nutzen. Auch ein gesunder Lebensstil soll Darmkrebs vorbeugen. Doch was ist von den zahlreichen Ratschlägen vor allem zur Ernährung zu halten? Hilft es tatsächlich, viel Gemüse und Obst und möglichst wenig rotes Fleisch zu essen? Und nützt es, zusätzlich Vitamine einzunehmen?
Warum sind Studien zum Einfluss des Lebensstils oft unzuverlässig?
Viele Vermutungen über den Zusammenhang zwischen Lebensstil und Gesundheit stammen aus sogenannten Beobachtungsstudien. Diese Studien können unterschiedlich aufgebaut sein. Im günstigsten Fall dokumentieren gesunde Menschen über einen langen Zeitraum ihre Lebensgewohnheiten. Nach vielen Jahren lässt sich dann beispielsweise feststellen, ob Menschen mit bestimmten Ernährungsgewohnheiten häufiger an Darmkrebs erkranken als andere.
Beobachtet man dann, dass Menschen, die zum Beispiel häufig rotes Fleisch essen, öfter an Darmkrebs erkranken als Menschen, die kaum rotes Fleisch essen, liegt die Vermutung nahe, dass der Verzehr von rotem Fleisch Darmkrebs begünstigen kann. Denkbar ist aber auch, dass Personen, die viel rotes Fleisch essen, auch häufiger rauchen, mehr Alkohol trinken oder öfter übergewichtig sind – alles Faktoren, die bestimmte Krebsarten begünstigen. Theoretisch kann man solche verzerrenden Faktoren bei der Auswertung einer Studie berücksichtigen. Das Problem ist aber, dass Menschen sich auch in anderen Aspekten voneinander unterscheiden, die man nicht oder nicht ohne Weiteres erkennen kann, wie zum Beispiel ihren Genen, Arbeitsbedingungen und Wohnverhältnissen. All dies in einer Studie zu berücksichtigen, ist praktisch unmöglich. Es setzt außerdem voraus, dass man alle Faktoren kennt, die mit Darmkrebs in Verbindung stehen, und sie auch messen kann. Deshalb besteht bei Beobachtungsstudien immer die Möglichkeit, dass man etwas Wichtiges übersehen hat.
Um die tatsächliche Ursache für etwas herauszufinden, sind sogenannte randomisierte kontrollierte Studien besser geeignet. In solchen Studien werden Freiwillige nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt (randomisiert). Eine der Gruppen wird dann beispielweise zu einer Ernährung mit wenig rotem Fleisch angehalten, die andere Gruppe ernährt sich wie gewohnt. Das Zufallsprinzip sorgt dafür, dass die beiden Gruppen wirklich miteinander vergleichbar sind. Denn der Zufall sorgt nicht nur dafür, dass zum Beispiel Männer und Frauen, Alte und Junge oder Raucher und Nichtraucher gleichmäßig auf die beiden Gruppen verteilt werden. Auch unbekannte Einflussfaktoren sind so in beiden Gruppen ähnlich.
Bei Studien zum Lebensstil wird diese Methode allerdings nur selten eingesetzt. Daher muss man Studienergebnisse und Empfehlungen zum Lebensstil oft mit Skepsis betrachten. Wie wenig verlässlich solche Forschungsergebnisse sind, zeigt sich auch darin, dass sich zum Beispiel Ernährungsempfehlungen immer wieder ändern.
Weitere Informationen über die Auswirkung von Lebensstil und Ernährung lesen Sie hier:
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