,COP-S‘ steht für ,Corona und Psyche in Südtirol‘. Das Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen hat im Rahmen der COP-S-Studie untersucht, wie sich die COVID-19-Pandemie auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität und die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Südtirol auswirkt. Im März 2022 konnten alle Familien mit mindestens einem schulpflichtigen Kind, das das Schuljahr 2021/2022 besuchte, an dieser Umfrage teilnehmen. Jetzt steht der vollständige Bericht zum Download bereit.
Statement von Dr. Adolf Engl
Eine ganze Reihe von Studien in verschiedenen Ländern hat gezeigt, dass die
psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen durch Entbehrungen und
Einschränkungen in Zeiten der Corona-Pandemie zu besorgniserregender Unsicherheit
geführt hat und den jungen Menschen stark zusetzt. Regierungen stocken die
Fördertöpfe für psychosoziale Maßnahmen auf. Broschüren werden verteilt, die darüber informieren, wie man Depression erkennen und die psychische Gesundheit fördern kann. Die Lebensqualität und Gesundheit beeinträchtigende Ängste stehen oft auch mit dem
veränderten Arbeitsalltag der Eltern in Zusammenhang, die sich um ihren
Arbeitsplatz sorgen. Deshalb werden Projekte und Maßnahmen von
Familienberatungsstellen zusätzlich gefördert und Unterstützungsnetzwerke ausgebaut – etwa bei Beratungen und Kursen. Absehbar ist, dass für Kinder, Jugendliche, Eltern
und Fachkräfte die Folgen der Pandemie nicht mit dem Absinken von
Infektionszahlen überwunden sein werden. Die Frage der psychischen Belastung von
Kindern, Jugendlichen und Eltern während der Corona-Pandemie war und ist ein
wichtiges Thema – national wie international. Deshalb hat unser Institut die
wissenschaftliche Untersuchung dieser Fragestellung für Südtirol übernommen, um
das Ausmaß des Problems zu verstehen und in Zahlen fassen zu können und gezielte
Interventionen zu fördern.
Nationale Studien in Italien, die zur psychosozialen Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen in der Pandemie durchgeführt werden, lassen aus sprachlichen
Gründen viele der Schulen im Südtirol unberücksichtigt.
Es war dem Institut für Allgemeinmedizin und Public Health in Bozen deshalb
wichtig, eine Gesamtuntersuchung zur psychosozialen Situation von Kindern und
Jugendlichen auch in Südtirol durchzuführen. Ziel der Studie in Zusammenarbeit mit
den Schulämtern der drei Sprachgruppen war es, Daten zur gesundheitsbezogenen
Lebensqualität der Schüler:innen aller öffentlichen Schulen Südtirols als
Momentaufnahme vom Frühsommer 2021 zu erfassen. Da die Ergebnisse die
europaweite Verdoppelung von psychischen Problemen von Kindern und
Jugendlichen durch die Pandemie bestätigt haben, wurde eine Folgestudie
durchgeführt. Mit dem nun vorliegenden zweiten Bericht werden die
Untersuchungsergebnisse präsentiert und mit jenen von 2021 verglichen.
Die Ergebnisse bestätigen das hohe Maß an Belastung, welches die Pandemie für Kinder
und Jugendliche sowie ihre Familien mit sich gebracht hat und erlauben die
Unterscheidung zwischen kurzfristigen Folgen und Langzeitfolgen. Ich hoffe, dass
daraus ableitbare Erkenntnisse zur Weiterentwicklung von Entlastungs- und
Unterstützungsmaßnahmen beitragen werden.
Dr. Adolf Engl, Präsident Institut für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen
Studienleitung: Dr. Verena Barbieri
Detaillierte Informationen zur COP-S-Studie finden Sie hier:
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