Die Untersuchung der sogenannten Wächterlymphknoten ist bei Brustkrebs wichtig, um das Rückfallrisiko einzuschätzen und die Therapie zu planen. Doch wie viele gibt es und wo sitzen sie? Der deutsche Krebsinformationsdienst beantwortet diese Frage.
Der Krebsinformationsdienst des deutschen Krebsforschungszentrums ist Ansprechpartner für alle Fragen zum Thema Krebs. Das Zentrum bietet wissenschaftlich fundierte Informationen über die Krankheit und berät Betroffene und Angehörige. Auf der Internetseite bietet der Dienst aktualisierte Informationen zum Thema Krebs. Diese Inhalte stellt der Krebsinformationsdienst dem Südtiroler Institut für Allgemeinmedizin und Public Health zur Verfügung.
Die sogenannten Wächterlymphknoten sind die ersten Lymphknoten, in die die Gewebsflüssigkeit (Lymphe) aus der Tumorregion abfließt. Bei den meisten Patientinnen mit Brustkrebs liegen die Wächterlymphknoten im Bereich der Achsel. Wie viele Wächterlymphknoten eine Patientin hat, ist jedoch individuell verschieden. Es kann sein, dass die Gewebsflüssigkeit der Tumorregion auch in mehrere sehr eng beieinanderliegenden Lymphknoten abfließt.
Ärztinnen und Ärzte bezeichnen Wächterlymphknoten auch als Sentinel-Lymphknoten. Für sie ist es wichtig zu wissen, ob die Wächterlymphknoten von Krebszellen befallen sind. Diese Informationen brauchen sie, um das Rückfallrisiko einzuschätzen und die Therapie zu planen.
Daher entnehmen Ärztinnen und Ärzte bei der sogenannten Wächterlymphknotenbiopsie in der Regel etwa 2 bis 3 Lymphknoten und untersuchen sie auf Tumorzellen – auch wenn die Lymphknoten bei der Tastuntersuchung und im Ultraschall unauffällig waren. Dies soll sicherstellen, dass die Wächterlymphknoten tatsächlich nicht befallen sind.
Sind keine Krebszellen in Wächterlymphknoten, hat sich der Tumor sehr wahrscheinlich noch nicht ausgebreitet. Aber auch wenn Krebszellen gefunden werden gilt Brustkrebs in der Regel noch als heilbar. Je nachdem, wie viele und wie stark die Wächterlymphknoten befallen sind, werden unter Umständen weitere Achsellymphknoten entfernt oder bestrahlt – oder die Patientin bekommt zusätzlich eine Chemotherapie.
Zusammenfassend also wichtig zu wissen:
- Brustkrebs kann sich unter anderem über die Gewebsflüssigkeit im Körper ausbreiten. Tumorabsiedlungen (Metastasen) finden sich daher häufig zuerst in den sogenannten Wächterlymphknoten.
- Bei den meisten Patientinnen entsteht Brustkrebs im oberen äußeren Viertel der Brust. Die Wächterlymphknoten liegen bei diesen Tumoren im Achselbereich.
- Befallene Lymphknoten im Bereich der erkrankten Brust gelten nicht als Fernmetastasen.
Wichtig zu wissen: Die einzelnen Artikel des Gesundheitsblogs des Instituts für Allgemeinmedizin und Public Health Bozen werden nicht aktualisiert. Ihre Inhalte stützen sich auf Forschungsergebnisse und wissenschaftliche Belege, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung verfügbar sind. Gesundheitsinformationen aus dem Internet können eine persönliche ärztliche Beratung nicht ersetzen. Informieren Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin über mögliche Beschwerden. Weiter…